Kód: 05293585
Die Notwendigkeit zur Erfassung von Streuungen der Betoneigenschaften wurde bereits frühzeitig erkannt. Rüsch führte im Jahr 1969 eine umfangreiche Untersuchung zur Ermittlung der statistischen Kenngrößen von Betonen durch, dessen ... celý popis
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Die Notwendigkeit zur Erfassung von Streuungen der Betoneigenschaften wurde bereits frühzeitig erkannt. Rüsch führte im Jahr 1969 eine umfangreiche Untersuchung zur Ermittlung der statistischen Kenngrößen von Betonen durch, dessen wohl wichtigstes Ergebnis die Erkenntnis ist, dass der Mittelwert der Standardabweichung der Druckfestigkeit annähernd unabhängig von der Festigkeitsklasse ist und ca. 5 N/qmm beträgt. Dieses Ergebnis bildet heute noch die Basis für Anforderungen hinsichtlich der Qualitätskontrolle, der Festlegung eines erforderlichen Vorhaltemaßes bei Erstprüfung etc. und soll für die Sicherheitsbeiwerte der neuen Normengeneration und insbesondere im Hinblick auf hochfesten Beton überprüft werden. Für die Durchführung dieses Forschungsvorhabens war es notwendig, Betonkennwerte von vielen Baustellen auszuwerten. Der gesamte Umfang der verwendeten Daten beträgt insgesamt 173 Stichproben mit 5027 Einzelwerten der Festigkeitsklassen von B 25 bis B 105, darunter 56 Stichproben für den hochfesten Beton und 117 Stichproben für Normalbeton. Die statistischen Kenngrößen der einzelnen Stichproben wie Mittelwert, Standardabweichung und 5 Proz. Fraktilwert wurden mit der am besten passenden Verteilungsfunktion ermittelt und bilden damit die Grundlage zur Beurteilung der Eigenschaften der Grundgesamtheit. Es hat sich gezeigt, dass die Standardabweichung von normalfestem Beton durch die geänderte Produktionsbedingung und Qualitätskontrolle um ca. 1 N/qmm geringer als die von Rüsch ermittelte ist. Das bedeutet eine Abnahme von ca. 20 Proz. Mit zunehmender Druckfestigkeit ist eine Zunahme der Standardabweichung festzustellen, welche aber so gering ist, dass der Variationskoeffizient mit Zunahme der Druckfestigkeit insgesamt deutlich abnimmt. Basierend auf dem Sicherheitskonzept nach DIN 1055-100 wurde ein von der Festigkeit abhängiger Teilsicherheitsfaktor für den Beton ermittelt. Hiernach nimmt der erforderliche Teilsicherheitsbeiwert von 1,5 bei C 20 bis auf 1,3 bei C 100 ab. Aus heutiger Sicht ist somit der in DIN 1045-1 angegebene Sicherheitsfaktor von 1,5 nur für Betone mit einer Zylinderdruckfestigkeit bis ca. 30 N/qmm gerechtfertigt. Für Betone höherer Festigkeitsklassen liegt dieser Wert weit auf der sicheren Seite, insbesondere für hochfesten Beton. Deswegen kann bei letzterem auf den zusätzlichen Sicherheitsfaktor gamma' tief c ohne weiteres verzichtet werden. Die vorliegenden Ergebnisse können als Grundlage für eine sachliche Diskussion zur Festlegung des erforderlichen Sicherheitsbeiwerts für den Beton dienen.
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