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Mit dem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft (EG) 1986 positionierte Ministerpräsident Felipe González Spanien scheinbar selbstverständlich neben Deutschland und Frankreich als Teil des Motors der Europäischen Integration. Doch mit dem Regierungswechsel 1996 definierte José María Aznar Spaniens Rolle in Europa und der Welt neu und sah die spanische Führungsposition in der EU nun an der Seite Großbritanniens. Während die Beziehungen zum gesamten amerikanischen Kontinent eine signifikante Aufwertung erfuhren, wurden Deutschland und Frankreich zunehmend zum Ziel spanischer Kritik. Daraus ergeben sich spannende Fragen nach den Motiven, Zielen und Einflüssen auf Spaniens Europapolitik von 1986-2004 und den grundlegenden Determinanten spanischer Interessenformation und -durchsetzung. Folgte Spanien überwiegend Überlegungen einer rationalen Nutzenmaximierung? Welche Rolle spielten konstruktivistische Faktoren, wie Geschichte, politische Kultur oder einzelne Personen mit ihrer subjektiven Prägung? Inwieweit ließ das Institutionengeflecht der EU überhaupt Steuerungsimpulse und Richtungsentscheidungen zu? Den Abschluss der Untersuchung bildet eine Bewertung der Rolle Spaniens in der EU.
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