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Die Bearbeitung räumlicher Ungleichgewichte gilt traditionell als wichtigstes Ziel der deutschen Raumordnungspolitik. Dennoch entstehen immer wieder regionale Disparitäten. Michael Mießner geht der Frage nach, wie die Bundesraumordnung die räumlich ungleiche Entwicklung (re-)produziert und beeinflusst. Unter Bezugnahme auf materialistische Gesellschaftstheorie zeichnet er nach, wie der Begriff der 'Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse' in den 1970er Jahren zum hegemonialen Ziel des raumordnungspolitischen Diskurses werden konnte, obgleich die Raumordnung räumlich ungleiche Entwicklung seit ihrem Bestehen in den 1960er Jahren unterstützte, anstatt ihr entgegenzuwirken. Anhand der Krise des Fordismus und der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise zeigt er auf, warum auch im Rahmen der politischen Aushandlung neuer raumordnungspolitischer Handlungsstrategien die Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands und der damit verbundenen regionalen Disparitäten Zweck der Raumordnungspolitik bleibt. Auf dieser Grundlage werden die Kategorien der Raumordnung theoretisch eingeordnet und die Rolle der Raumordnung im Gefüge des deutschen Staates bestimmt.
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